Bewegend: Elektromobilität im ländlichen Raum


Engagement für Elektromobilität (v.l.): Thomas Keil, Leiter Regionalzentrum Mitte, Vizelandrat Winfried Becker, die beiden Projektmanager Stephan Wiese und Sebastian Martin sowie Christof Wehrum, Vorstand der Raiffeisenbank Borken

Dass die Zukunft der Elektromobilität in Nordhessen begonnen hat, zeigte jetzt ein Informationsforum zum Thema „Elektromobilität im ländlichen Raum“ in Knüllwald. Zu dem Informationsabend mit Referenten aus Bayern und Nordfriesland, hatten die EAM Energieeffizienz aktiv Mitgestalten gGmbH in das Bürgerhaus im Ortsteil Remsfeld geladen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Kooperationspartnern naturkraft-region, den Wirtschaftsförderungen der Landkreise Schwalm-Eder und Hersfeld-Rotenburg, dem Regionalmanagement Nordhessen sowie dem Rotkäppchenland.

Ziel der Veranstaltung war, Vorteile und Notwendigkeit erneuerbarer Energien im ländlichen Raum aufzuzeigen und weitere gemeinsame Schritte, wie die Bildung von Netzwerken, in Sachen nachhaltige Mobilität in der Region anzugehen. Den etwa 120 Zuhörern, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik,  Wirtschaft und Wissenschaft sowie auch Privatpersonen, wurden interessante Erfahrungswerte aus den bestehenden Projekten vermittelt sowie die Möglichkeit einer Probefahrt in Elektrofahrzeugen, gegeben. Thomas Keil, Leiter des Regionalzentrums Mitte und Initiator der Veranstaltung, wagte in seinem Referat einen Ausblick in die Zukunft der Elektromobilität in der Region. „Eine  Million Elektro-Fahrzeuge sollen bis 2020 Deutschlands Straßen befahren - bezogen auf die Bevölkerung im Schwalm-Eder-Kreis bedeutet das 2.250 Fahrzeuge und 1.500 Fahrzeuge im Kreis Hersfeld-Rotenburg“, rechnete Keil für die beiden nordhessischen Landkreise vor. Ziel der Landkreise müsse es sein, bis Ende 2014 jeweils etwa 20 Elektroautos anzuschaffen. Auch stellte er die bisherigen Aktivitäten der E.ON Mitte in diesem Segment vor und verwies in seinen Ausführungen auf mögliche Fördermittel. Insgesamt 20 öffentliche Ladesäulen stehen schon breit. 

Einblicke in die Arbeitsthemen der Modellregion für E-Mobilität, Bad Neustadt an der Saale, bot der Projektmanager Sebastian Martin dieser ersten bayrischen Modellstadt. Die Einbindung von Elektrofahrzeugen in den Werksverkehr und das Flottenmanagement von Unternehmen sowie die Gründung eines Fördervereins mit aktiver Öffentlichkeitsarbeit zeige interessante Varianten des Modells. Doch ebenso beeindruckt schienen die Zuhörer im voll besetzten Bürgerhaus vom Projekt eE4mobile in Nordfriesland. Mobil mit Strom aus 100% erneuerbaren Energien ist das erklärte Ziel dieses Projekts. Seit der Gründung der Genossenschaft sei die Ladeinfrastruktur signifikant gestiegen,  berichtete Projektmanager Stephan Wiese.

Christof Wehrum, Vorstand der Raiffeisenbank eG Borken berichtete, dass im kommenden Monat die zweite Ladesäule im Geschäftsgebiet der Bank errichtet werden und dass neben dem vorhandenen E-Smart das Modell  VW E-up angeschafft und den Kunden zu Testfahrten zur Verfügung gestellt wird. Als erste Aktivität stand im Raum eine Interessentenliste von 20 Akteuren für E-Mobile zusammen zu stellen um Marktpreise abzufragen. mf