Neu ins Leben gerufen:
EAM fördert Klimaschutz

Kommunen und E.ON Mitte starten gemeinsame Initiative

Kassel. Eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes haben interessierte Kommunen und E.ON Mitte ins Leben gerufen: Die EAM Energieeffizienz Aktiv Mitgestalten gGmbH fördert unter Federführung der Kommunen konkrete Projekte der Allgemeinheit, die für einen wirksamen Klimaschutz in den Städten und Gemeinden der Region sorgen. Maßnahmen, die beispielsweise die Energieeffizienz steigern, natürliche Ressourcen schonen oder den Ausstoß von Kohlendioxid verringern. E.ON Mitte wird der EAM dafür jedes Jahr einen festgelegten Betrag zur Verfügung stellen. In Kassel trafen sich jetzt die Vertreter der 29 kommunalen Gesellschafter und weiterer 22 Städte und Gemeinden, die ebenfalls bei der EAM mitwirken wollen

Bürgermeister Kaufmann Sprecher der EAM-Gesellschafterversammlung

Im Rahmen der Gesellschafterversammlung in Kassel wurde Bürgermeister Jürgen Kaufmann aus Schwarzenborn (Schwalm-Eder-Kreis) als Sprecher der Gesellschafterversammlung gewählt. Sein 1.Stellvertreter ist Bürgermeister Norbert Mai aus Angelburg (Kreis Marburg-Biedenkopf), sein 2.Stellvertreter Bürgermeister Friedhelm Junghans aus Meißner (Werra-Meißner-Kreis) und sein 3. Stellvertreter der Vorstandsvorsitzende der E.ON Mitte AG, Henrich Wilckens.

Als Auftraggeber eigener Baumaßnahmen und durch lokale Förderungen von Umweltprojekten hätten die Städte und Gemeinden zum Beispiel direkten Einfluss auf den Klimaschutz, betonte Bürgermeister Jürgen Kaufmann. „Ich bin deshalb zuversichtlich, dass viele weitere Kommunen die Möglichkeiten nutzen, die sich durch die EAM bieten. Wir haben eine Schlüsselrolle“, erklärte er. Gemeinsam mit den anderen Städten und Gemeinden würden durch die EAM notwendige Klimaschutzprojekte vorangetrieben und nachhaltig gefördert. Davon profitiere langfristig die gesamte Region, unterstrich Kaufmann.

EAM unterstützt fachlich und finanziell

„Die Kommunen nehmen eine Vorbildfunktion ein, um die von der Politik bis zum Jahr 2020 vorgegebenen Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Die EAM leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Zukunftsaufgabe “, unterstrich Henrich Wilckens bei der Vorstellung der EAM. Das Namenskürzel EAM sei bewusst gewählt worden, da die EAM vor ihrer Umbenennung in E.ON Mitte über Jahrzehnte ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Kommunen, Landkreise und des regionalen Energieversorgers zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur gewesen sei.

Kommunen haben Mehrheitsstimmrecht

Nach Angaben von Bürgermeister Jürgen Kaufmann haben die beteiligten Kommunen von Anfang an ein Mehrheitsstimmrecht von 84 Prozent in der gemeinnützigen EAM. Somit entscheiden die kommunalen Gesellschafter allein über die Verwendung der Fördermittel. Um diesen Prozess zu vereinfachen, wurden drei Regionalausschüsse gebildet, in denen jeweils die Kommunen einer Region vertreten sind. Jürgen Kaufmann, Norbert Mai und Friedhelm Junghans sind auch die Sprecher der Regionalauschüsse. Planen Bürger, Gewerbetreibende, Vereine, Institutionen oder die Kommune selbst ein bestimmtes Projekt zum Klimaschutz, beispielsweise die Einrichtung eines CO2-neutralen Rathauses oder den Einsatz von Mini-Blockheizkraftwerken in Privathaushalten im Ort, muss ein Förderantrag an den zuständigen Regionalausschuss gestellt werden. Dieser prüft die Anträge und erteilt Förderzusagen für Projekte. Die Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel jedes Regionalausschusses richtet sich dabei nach Größe der Region und Anzahl der beteiligten Kommunen.

Die jährlich von E.ON Mitte zur Verfügung gestellten Fördermittel orientieren sich an der jeweiligen Einwohnerzahl der beteiligten Kommunen, in denen E.ON Mitte das eigene Strom- und Gasnetz betreibt. Maximal 1,7 Millionen Euro bringt der regionale Energieversorger auf diese Weise ein, sobald sich alle Städte und Gemeinden im Fördergebiet an der EAM beteiligen. Die EAM steht auch für Gelder anderer Förderer offen. Um Fördermittel zu erhalten, muss die Kommune EAM- Gesellschafter werden- für 100 Euro.



In Kassel trafen sich die kommunalen Mitglieder des Klima-Netzwerks EAM und Vertreter weiterer interessierter Städte und Gemeinden.

Hintergrund

Das Kürzel EAM hat in der Region eine langjährige Tradition. Die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) wurde 1929 als regionales Energieversorgungsunternehmen gegründet. Gemeinsam mit der Preußischen Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Preußenelektra) beteiligten sich der Zweckverband Überlandwerk Edertalsperre mit den Mitglieds-Landkreisen Kassel, Fritzlar, Hofgeismar, Münden, Melsungen, Göttingen, Uslar, Homberg und Warburg sowie die Landkreise Northeim, Einbeck, Rotenburg, Hersfeld, Kirchhain, Marburg und Hanau an der Gründung. 1930 trat ebenfalls die Stadt Göttingen mit dem Städtischen Elektrizitätswerk bei. Ziel war es aus eigener Kraft eine leistungsfähige, kundennahe Stromversorgung zu gewährleisten. Mit der Gründung der EAM entstand damals ein Versorgungsgebiet mit 1180 Gemeinden, die direkt oder mittelbar versorgt wurden.

Heute sorgt das 2005 von EAM in E.ON Mitte AG umbenannte Unternehmen für die sichere und zuverlässige Energieversorgung von rund 1,5 Millionen Menschen im Herzen Deutschlands. Das Netzgebiet von E.ON Mitte erstreckt sich über weite Teile Hessens sowie über Südniedersachsen, Teile von Ostwestfalen und Westthüringen. Aktionäre von E.ON Mitte sind zwölf Landkreise in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, die Stadt Göttingen sowie die E.ON Energie AG.